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San Gimignano - Manhattan in der Toskana

Im Mittelalter

 

Norditalien im ausgehenden Mittelalter: Der oftmals blutige Machtkampf zwischen den kaiserlichen Ghibellinen und den papsttreuen Guelfen tobte. Der Streit spaltete nicht nur das Land, sondern brachte auch die Familien in den gerade entstehenden Städten gegeneinander auf. Wohnhäuser wurden zu festungsartigen Türmen ausgebaut, deren Höhe nicht zuletzt die Bedeutung der einzelnen Sippe dokumentieren sollte.

Die Türme

In den toskanischen Städten findet man nur noch vereinzelt diese Geschlechtertürme, lediglich in San Gimignano -verursacht durch ein Absinken des Ortes in jahrhundertelange Bedeutungslosigkeit - prägen heute noch 13 der ehemals 70 Türme das Stadtbild.

 

Weinkeller San GimignanoTourismo

Wer heutzutage durch das Haupttor diese alte Stadt betritt, befindet sich in einer belebten Straße, die zur reizvollen Piazza della Cattedrale führt. Es ist unverkennbar, dass San Gimignano Ziel vieler Touristen ist: Geschäft reiht sich an Geschäft, unterbrochen von Restaurants und Cafés. Es werden in den Gassen, und jeden Dienstag auf dem Wochenmarkt auf der Piazza della Cisterna, neben dem üblichen Touristenkitsch durchaus anspruchsvolle kunsthandwerkliche Erzeugnisse sowie kulinarische Leckerbissen angeboten.

Kuss und Stich

"Er küsst, leckt, beißt, schlägt und sticht" soll Michelangelo über seinen Lieblingswein gesagt haben. Der Vernaccia di San Gimignano ist sicherlich das bekannteste Produkt der Region. Die Winzer der Umgebung können sich rühmen, einen der besten Weißweine Italiens anzubauen.

 

Weingut San GimignanoGoldmedaille in Weiß

Einer von ihnen ist Stefano Grandi. Seine malerisch gelegene Podere Canneta liegt im Ortsteil S. Lucia am Ende eines Schotterwegs, der nur im Schritttempo befahrbar ist. Grandi arbeitet ausschließlich nach ökologischen Anbaumethoden und hat sich 1989 dem toskanischen Bioverband (Coordinamente Toscano Produttori Biologici) angeschlossen. Die Moste aus den Trauben seiner 6 Hektar Weinberge mit über 25 Jahre alten Rebstöcken vergären 60 Tage lang ohne die Zugabe von Schwefel. Die schonende Behandlung lohnt sich. In den letzten Jahren wurde der Wein mehrfach von italienischen Instituten prämiert und hat sich jetzt auch gegenüber der internationalen Konkurrenz durchgesetzt: Auf der BIOFACH-Messe in Nürnberg in diesem Jahr ( 2000 ) erhielt sein Vernaccia die Goldmedaille als bester Weißwein.

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